Ausstellungsarchiv
Was sind das für Zeiten? –
Grosz, Brecht & Piscator
4. Juli – 25. November 2024
Die Ausstellung widmet sich der künstlerischen Zusammenarbeit und Freundschaft zwischen dem Künstler George Grosz, dem Dichter und Dramatiker Bertolt Brecht und dem Theatermacher Erwin Piscator. Ende 1927 inszeniert Piscator im Theater am Nollendorfplatz „Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“ von Jaroslav Hašek, den ein Autorenkollektiv unter zentraler Mitwirkung von Brecht für die Bühne bearbeitet. Grosz liefert Hunderte von Zeichnungen für das Stück. Die multimediale Inszenierung schreibt Theatergeschichte und wird zum großen Bühnenerfolg. Die begleitend zur Aufführung veröffentlichte Hintergrund-Mappe von Grosz führt zum längsten Kunstprozess der Weimarer Republik.
1932 wird Brechts pazifistische Kinderlyrik „Die drei Soldaten“ von Grosz kongenial illustriert. 1933 werden alle drei Künstler ins Exil getrieben. Trotz großer örtlicher und wachsender politischer Distanz reißt die Freundschaft nicht ab. Neue Projekte werden geschmiedet, aber nicht verwirklicht. Erst Anfang der 1940er Jahre ist ein Wiedersehen in New York möglich. Ein reger Briefaustausch zwischen Grosz und Brecht – der im begleitenden Ausstellungskatalog erstmals korrespondierend veröffentlicht wird – belegt die fortwährende Freundschaft und gegenseitige Wertschätzung über die Jahre im hinweg.
Mit zahlreichen Leihgaben des Bertolt-Brecht-Archivs wie auch der Kunstsammlung der Akademie der Künste, des Stadtmuseums Berlin sowie aus öffentlichen und privaten Sammlungen, präsentiert diese Ausstellung die epochalen Werke, an denen Grosz, Brecht und Piscator gemeinsam arbeiteten. Ihre künstlerische Kollaboration mündete in zeitlosen Arbeiten, die die Gräueltaten des Faschismus aufdeckten, entschieden gegen Militarismus ankämpften und für die Meinungsfreiheit eintraten – Werke, die in Zeiten wie diesen nichts an Aktualität verloren haben.
Begleitend zur Ausstellung gibt es einem Katalog.